Was ist eine Vorführzange?
Was ist eine Vorführzange? Wie sieht eine Vorführzange aus und wofür wird sie eingesetzt? Darf ich als Privatperson eine Vorführzange besitzen und kann ich eine Vorführzange kaufen?
Eine Vorführzange, oft auch Abführzange genannt, ist zugegebenermaßen ein etwas sonderbarer anmutender Artikel aus dem Bereich der Justiz, ähnlich wie auch die inzwischen im Grunde nur noch unter Sammlern verbreitete Knebelkette (oft auch „Fesselkette“ genannt).
Allerdings sind Vorführzangen auch heute noch, zumindest in Deutschland, im Gebrauch und werden auch nach wie vor gefertigt. Der einzige uns bekannte deutsche Hersteller von Vorführzangen ist die 1860 in Solingen gegründete Firma „CLEMEN & JUNG“, Kennern der Branche besser bekannt als Clejuso (die Kurzform bildet sich also aus „Clemen & Jung in Solingen“). Clejuso ist der Hersteller der Handschellen für die deutsche Polizei – die Handschellenmodelle der Firma sind aber nicht nur bei den Polizeikräften aller Bundesländer im Einsatz, sondern werden aufgrund ihrer guten Verarbeitung und Sicherheit auch in viele andere Länder exportiert.
So ist es kein Wunder, dass Clejuso als offizieller Lieferant der deutsche Justiz auch eine Vorführzange im Programm hat. Diese wird vom Hersteller zwar unter der Rubrik „Retro“ geführt (wie auch die bereits erwähnte Knebelkette), erfreut sich aber offenbar immer noch recht großer Beliebtheit. Das Modell von Clejuso ist vernickelt und bringt etwa 200g auf die Waage.
Bei einer Vorführzange / Abführzange handelt es sich im Grunde nicht um eine Handfessel im ursprünglichen Sinn, da man Vorführzangen meist nicht abschließen kann. Solche Modelle soll es zwar geben, uns sind aber leider keine Beispiele bekannt, die wir hier vorstellen könnten. Mit einer Vorführzange führt ein Polizist oder ein Justizbeamter Straftäter und Verdächtige ab bzw. wohl ehr vor. Denn der häufigste Einsatzweck einer Vorführzange ist tatsächlich das Vorführen vor Gericht. Auch wenn der Name Abführzange ebenfalls in Verwendung ist, wird sie wohl so gut wie nie tatsächlich dafür genutzt, eine Person abzuführen. Hierfür werden natürlich fast ausschließlich Handschellen genutzt, die wesentlich sicherer und praktischer für diese Aufgabe sind (allein schon deshalb, weil sie von der abführenden Person nicht die ganze Zeit über in der Hand gehalten werden muss, wie bei der Vorführzange der Fall).
Der sogenannte Sitzungs- und Vorführdienst beinhaltet (insbesondere, aber natürlich nicht nur) die Verbringung eines Verdächtigen oder eines Straftäters zum Beispiel von der Haftzelle vor das Gericht bzw. in den Sitzungssaal, meist natürlich vor ein Strafgericht. Dies geschieht in der Regel durch Justizwachtmeister oder Justizvollzugsbeamte und Polizeibeamte. Ein kleiner Artikel zum Sitzungs- und Vorführdienst findet sich bei Wikipedia, wir wollen diesen Punkt hier nicht zu weit ausführen.
Relativ leicht erklärt ist der Gebrauch einer Vorführzange: Dabei hält die führende Person den Griff der Vorführzange in der Hand und der Greifer der Zange umschließt dabei das Handgelenk der zu führenden Person. Wehrt sich die zu führende Person, wird der Griff der Vorführzange einfach ein wenig gedreht. Dies führt natürlich zu Schmerzen im vom Greifer der Zange fest umschlossenen Handgelenk, so daß die Gegenwehr in der Regel schnell abebbt. Zum Lösen des Zangengriffs muss meist ein Sicherheitshebel am Griff gedrückt werden.
Ergänzend bieten wir Ihnen unter dem Reiter „Vorführzange bestellen oder ersteigern“ auch noch Bezugsmöglichkeiten an. In Unkosten stürzen müssen Sie sich bei keinem unserer Vorschläge: Ganz gleich ob diskret bestellt oder einfach ersteigert – eine Vorführzange erhalten Sie in der Regel für unter 40 Euro.